Beim Abflug in Schönefeld war noch die Rede von der „vergessenen Ecke Europas“: Kosovo und Albanien. Pristina, Prizren, Tirana, Berat, Sarander. –Fünf Städte, 360 Kilometer Autobahn und Landstraße und weit über ein Dutzend Gesprächstermine später: Die Teilnehmer der Informationsfahrt des Berliner Presse Clubs werden den südwestlichen Balkan, die Hoffnungen und Probleme der Menschen vor Ort sicher nicht so schnell vergessen. Nur eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen in Serbien beginnt unsere Reise Ende April 2012 bei der KFOR im Kosovo und den Sorgen von General Drews vor möglichen Unruhen in und um Mitrovica. In Pristina kritisieren die Musiker der Punkrockband Jericho – wie ihr dynamische Außenminister Enver Hoxhaj - vor allem den Visumzwang für Kosovaren bei Reisen ins Schengenland. Für die Regierung in Tirana ist Panalbanischer Nationalismus keine Option, versichert uns Außenminister Edmond Haxhinaso. Premierminister Sali Berisha bestätigt zwar gravierende Umweltprobleme, verspricht aber trotzdem Traumstrände und boomenden Tourismus. Alles schön und gut, sagen Frau Kasten von der Deutschen Handelskammer in Tirana und die Menschenrechtsaktivistin Elsa Ballauri, aber vor allem muss das Land die grassierende Korruption in den Griff bekommen. Albanien ist jung, dynamisch und schön - obwohl es im 20.Jahrhundert geschunden wurde wie kaum ein anderes Land.
Beiträge unserer Mitglieder:
Rundfunk, Thomas Nehls in der Weltzeit des WDR:
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