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16.10.2017

„Kein Indianerspiel. DDR-Reportagen eines Westjournalisten“

Markus Meckel und Stefan Wolle diskutieren über das Buch von Karl-Heinz Baum
BPC-Vorsitzende Monika Zimmermann sprach von einer Premiere: Zum ersten Mal hatte der Berliner Presse Club gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu einer Veranstaltung geladen. Anlass war das Buch von BPC-Mitglied Karl-Heinz Baum „Kein Indianerspiel. DDR-Reportagen eines Westjournalisten“, das im Ch. Links Verlag erschienen ist. Karl-Heinz Baum war von 1977 bis 1990 als DDR-Korrespondent der Frankfurter Rundschau tätig. In dieser Zeit hat er zahlreiche Reportagen verfasst, in denen sich nicht nur die deutsch-deutsche Politik spiegelt, sondern auch der Alltag der Ostdeutschen. Seine Hintergrundberichte vermitteln einen spannenden Einblick in das journalistische Arbeiten in einem streng gelenkten System.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung machte Sabine Kuder von der Bundesstiftung (auch sie ist Mitglied im BPC) deutlich, warum die Stiftung dieses Buchprojekt gefördert hat: Es ruft nicht nur das Leben in der DDR wieder in Erinnerung, sondern es bereitet dieses Wissen auf. Zu den einzelnen Themengebieten der Reportagen wie Schule, Alltag, Kirche oder Opposition in der DDR hat der Herausgeber Jürgen Klammer Einleitungen verfasst. Und Renate Schliephacke hat jeweils Arbeitsanweisungen für den Gebrauch an Schulen hinzugefügt. Denn für heutige Schüler rückt die DDR in immer weitere Ferne. Sie ist längst ein Stück Geschichte geworden, das es aufzuarbeiten gilt wie andere Kapitel der deutschen Geschichte auch. Gerade in Zeiten von erstarkendem Populismus und Extremismus ist die Kenntnis über den Unterschied zwischen einer Diktatur und einer Demokratie dringend erforderlich, darüber waren sich die beiden kenntnisreichen Diskutanten auf dem Podium einig: Markus Meckel, Außenminister der frei gewählten letzten DDR-Regierung, und Stefan Wolle, der einschlägig bekannte DDR-Historiker. Beide schilderten ihrerseits eindrucksvoll die Tücken des Lebens in der DDR. Und beide verweisen darauf, wie wichtig die West-Medien für die Opposition in der DDR gewesen sind. Auch wenn beispielsweise westliche Zeitungsartikel im Osten gar nicht zu lesen waren, so wirkte doch allein die Anwesenheit der Westkorrespondenten oft wie ein Schutzschild gegen die Staatsmacht. Und Karl-Heinz Baum rief in Erinnerung, dass die Arbeit in der DDR alles andere als eine normale journalistische Tätigkeit war. Denn oft habe er sich gezwungen gesehen, die bloße Beobachterrolle aufzugeben und zum Handelnden zu werden. (MZ)

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(Fotos: Günther/Bundesstiftung Aufarbeitung)

30.01.2017

„Weiter Denken: Von der Energiewende zur Nachhaltigkeitsgesellschaft“

Gespräch mit Klaus Töpfer über den Klimawandel
und das Buch von Dieter Flämig und Lothar de Maizière
Klaus Töpfer war in Form. So kennt man den globalen Umweltpolitiker seit Jahrzehnten: exzellent im Stoff, pointiert in der Bewertung und bei all den trüben Aussichten auf sich dramatisch verändernde Klimabedingungen auch noch unterhaltsam. Der ehemalige Bundesumweltminister und Direktor des UN-Umweltprogramms mit Sitz in Nairobi bescherte uns einen ebenso nachdenklichen wie diskussionsträchtigen Abend. Anlass für die Begegnung war das von Dieter Flämig und Lothar de Maizière herausgegebene Buch, das für eine Versöhnung von Ökologie und Ökonomie mit dem Sozialstaat plädiert. Ihrer Empfehlung, eine „Klimaschutz-Rente“ einzuführen, konnte Töpfer durchaus einiges abgewinnen. In der Diskussion wurde aber auch deutlich, wie schwierig es ist, Lösungsansätze zu finden. Die Erkenntnisse sind ständig im Fluss – was vor zwanzig Jahren galt, gilt heute oft nichts mehr. Töpfer warnte deshalb davor, Lösungen für „alternativlos“ zu erklären.

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08.07.2014

Der Berliner Presse Club sagt Danke

Verabschiedung von Evelyn Fischer als Vorsitzende des Berliner Presse Clubs
Beim Stande von „7:0“ hätte das WM-Halbfinale Deutschland-Brasilien am 8. Juli 2014 eigentlich der Höflichkeit halber abgebrochen werden müssen. Schließlich wurden an diesem Abend im Kreuzberger Restaurant Osteria No.1 nicht nur Evelyn Fischers hervorragende Verdienste um den Berliner Presse Club gewürdigt, sondern auch ihr runder Geburtstag gefeiert. Der BPC-Vorsitzende Peter Lange dankte seiner Amtsvorgängerin bei dieser Gelegenheit für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre souveräne Gesprächsführung und ihre kreativen Ideen bei der Modernisierung des Berliner Presse Clubs. Lange: „Das waren wirklich 12 sehr gute Jahre für den Presse Club, und das vor allem durch Dein konsequentes Bemühen um die Verjüngung der Mitgliedschaft und um attraktive Gesprächspartner für unsere Hintergrundrunden. Außerdem haben die von Dir initiierten jährlichen Informationsfahrten ins In- und Ausland das journalistische Profil des BPC geschärft und unsere Attraktivität für Neumitglieder entscheidend verbessert. Dafür gebührt Dir der große Dank aller Mitglieder!“

Noch lange nach dem Ehrentreffer der Brasilianer saß Evelyn Fischer mit ihren persönlichen Gästen und dem Vorstand des Berliner Presse Clubs beim Italiener zusammen und genoss ihren Abend – Herzlichen Glückwunsch!

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28.05.2014

"Walter Momper: "Berlin, nun freue dich! Mein Herbst 1989"

Buchvorstellung und Gespräch am 28.05.2014,
im dbb-forum Berlin
Manche sagen es war ein Zufall, dass Walter Momper zur Person der Zeitgeschichte wurde. Der Sozialdemokrat war seit März 1989 Regierender Bürgermeister von Berlin (West). Aber statt in der geteilten Stadt als Regierungschef des ersten rot-grünen Senats berühmt zu werden, geriet er im Herbst 1989 in den Strudel der Grenzöffnung, die er mit dem Satz kommentierte: »Berlin, nun freue dich!«

Im Gespräch mit Frank Zitka stellte Walter Momper seine Erinnerungen an diese Monate auf einer gemeinsamen Veranstaltung des Berliner Presse Clubs (BPC) und des dbb club berlin zur Diskussion. Es wurde ein sehr interessanter, anekdotenreicher und vor allem amüsanter Abend. Erst recht als die vielen anwesenden journalistischen „Zeit- und Augenzeugen“ des 9. November 1989 – jener legendären Schabowski-Pressekonferenz – in das Gespräch einstiegen.

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31.07.2013

"Unterwegs im Global Village - die Weltreporter"

Eine Podiumsdiskussion veranstaltet vom Berliner Presse Club,
dem dbb-Club und von Deutschlandradio Kultur

Moderiert von Peter Lange
Auch in Zeiten von Twitter, Facebook und You Tube sind sie es, die unser Bild und unser Wissen von der Welt maßgeblich strukturieren und prägen: die Auslandskorrespondenten. Bekannt und teilweise prominent sind sie bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Daneben hat sich aber in den letzten Jahren ein Netzwerk freier Auslandskorrespondenten entwickelt, das zunehmend an publizistischem Gewicht gewinnt: Die "Weltreporter". 46 Kolleginnen und Kollegen schreiben über 160 Länder und beliefern inzwischen 162 Medien - Fernsehen, Radio, Print und Online. Am 31. Juli 2013 waren die "Weltreporter" diskussionsfreudige Gäste einer gemeinsamen Veranstaltung des Berliner Presse Clubs, des dbb-Clubs und Deutschlandradio Kultur. Die spannende Debatte über die Arbeitsbedingungen freier Auslandskorrespondenten in Zeiten von Medienkrise und Digitalisierung sowie die Wahrnehmungsunterschiede zwischen Gastland und "Heimat" mussten nach über zwei Stunden dann nur aus Zeitgründen beendet werden. Eigentlich wäre fast jeder Standort und jeder "Weltreporter" einen eigene Diskussionsrunde wert gewesen.

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20.09.2012

"Wir sehen uns wieder, mein Schlesierland"

Buchvorstellung von Peter Pragal

Mit Janusz Reiter, Polnischer Botschafter a.D. und
Rafal Dutkiewicz, Stadtpräsident von Wroclaw
BPC-Mitglied Peter Pragal war Korrespondent in der DDR und arbeitete nach der Wende für die "Berliner Zeitung". Seit seiner Pensionierung schreibt er stark beachtete Bücher. Janusz Reiter war polnischer Botschafter in Bonn 1990-95, anschließend Botschafter in den USA. Ein ehemaliger Botschafter mit kaschubischen Wurzeln, der in Deutschland unvergessen ist. Das Stadtoberhaupt der schlesischen Metropole Breslau. Und ein rennomierter Journalist mit schlesischen Wurzeln, der Bilanz zieht von seinen Besuchen in der ehemaligen Heimat - das verspricht einen wunderbaren deutsch-polnischen Abend. Die Veranstaltung fand gemeinsam mit dem dbb-Club statt.

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18.06.2013

"Die Bismarcks, eine europäische Dynastie"

Buchvorstellung von Dr. Jochen Thies
mit Leopold-Bill von Bredow und Ernst von Bismarck, moderiert von Joachim Riecker
Am 18. Juni 2013 gab es wieder einmal eine Gemeinschaftsveranstaltung von dbb-Club und BPC. Diesmal wurde das Buch unserers Clubmitgliedes Dr. Jochen Thies vorgestellt: "Die Bismarcks - eine deutsche Dynastie". Wer gedacht hatte, über die Bismarcks sei schon alles gesagt, sah sich angenehm enttäuscht - das Buch ist tatsächlich die erste umfassende Familiengeschichte. Moderiert von BPC-Vorstandsmitglied Dr. Joachim Riecker diskutierten zwei Nachkommen des Reichsgründers mit dem Autor des im Piper Verlag erschienenen Buches: Leopold-Bill von Bredow, der frühere Protokollchef des Landes Berlin. Und Ernst von Bismarck, der Vorsitzende des Familienverbandes. Die gut besuchte Veranstaltung, die lebhafte Diskussion und die Publikumsfragen zeigten: Das Interesse an den Bismarcks ist unverändert groß!

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